Traumberuf: Grundpfeiler für späteren Berufsverlauf?

CRC. Was tun, wenn das Kind Astronaut oder FBI-Agentin werden möchte? Oder wenn es von einem Beruf schwärmt, welcher im Arbeitsmarkt schlechte Chancen hat? Reinhard Schmid, Berufsberater in Bülach, meint: „Wichtig ist, dass sich Jugendliche mit dem Traumberuf auseinander setzen können. Wenn ihre Wünsche ernst genommen werden, gehen sie meist von selbst dazu über, die Traumvorstellungen in realistische Lösungen umzuwandeln.“

„Wenn ich einmal gross bin, werde ich …“ Diese Aussagen hört man schon von den Kids im Kindergarten. Pilot, Polizist, Fussballprofi, Lokomotivführer, Astronaut. So tönt es oft bei den Jungs. Von Topmodel, Lehrerin, Tierärztin, Flugbegleiterin, Krankenschwester, Kindergärtnerin, Coiffeuse oder Sängerin schwärmen die Mädels.

Mit 15 steht man mitten in der Suche nach der eigenen Geschlechtsidentität
Wenn sich Kids ihren Traumberuf ausmalen, schweben ihnen Jobs vor als „Büroangestellte“. Oft sind es Berufe, bei denen eine Uniform im Spiel ist. Oder aber die Vertreter des Berufsstands machen in den Medien eine auffällig gute Figur wie Schauspielerinnen/Sängerinnen oder Fussballprofis und Eishockeycracks. Oft bleibt der ersehnte Beruf bloss ein Traum. Gewählt werden Traumberufe mehrheitlich nach Geschlecht. Das liegt vor allem daran, dass Pubertät und Berufswahl zeitlich zusammenfallen. Mit 15 steht man mitten in der Suche nach der eigenen Geschlechtsidentität und will sich abgrenzen. Im Vergleich etwa zu den 70er-Jahren wird tendenziell festgestellt, dass Mädchen heutzutage immer häufiger akademische Berufe wählen.

Mach mal eine Lehre. Wechseln kannst du immer wieder …
Wie stark Traumberufe die spätere Laufbahn beeinflussen, zeigt eine Studie der Berner Psychologin Karin Stuhlmann. Über eine Zeitspanne von 20 Jahren untersuchte sie 1‘000 Berufsverläufe. Vom Traumberuf im Alter von 12 Jahren bis zur Berufstätigkeit mit 35. Sie wies jedem Traumberuf drei typische Merkmale zu wie „kreativ“, „führend“ oder „erziehend-pflegend“ für eine Kinderpflegerin. Das verblüffende Ergebnis: Mit 35 arbeitete ein Viertel der Befragten in einem Arbeitsbereich, der allen drei Merkmalen des Traumberufs entsprach. Bei weiteren 50 Prozent waren zwei abgedeckt. Daraus lässt sich ableiten: Traumberufsbilder sind durchaus eine Art Grundpfeiler für den späteren Berufsverlauf. Man sollte deshalb vorsichtig sein mit der Aussage „Mach doch einfach mal etwas, du kannst ja später immer wieder wechseln“.

Nicht Barbies Modeschick im Vordergrund, sondern ihre Frisur
Beim Spielen habe sie die Barbiepuppen nie aus- und angezogen, sondern immer nur frisiert, erzählt die Mitinhaberin eines Coiffeursalons. „Meine ältere Schwester war Coiffeuse und mein Vorbild.“ Doch sie wollte nicht einfach dasselbe lernen. Unter den vier Schwestern sei sie „der Bub“ gewesen. Ohne Begeisterung begann sie eine Detailhandelslehre, brach diese jedoch nach einem Jahr ab. Schwierig sei danach das erste Lehrjahr als Coiffeuse gewesen. „Die Leidenschaft für den Beruf flammte erst richtig auf, als ich eigene Kunden hatte“, erzählt die heute 36-jährige Mitinhaberin eines renommierten Coiffeursalons mit Stolz und einem sympathischen Lachen.

die-lehrstelle.ch

Das Portal Website www.die-Lehrstelle.ch listet seit Herbst 2011 neue Lehrstellen aus fast allen Branchen und aus fast allen Kantonen der Schweiz auf. Jugendliche informieren sich auf dieser Plattform über die offenen Lehrstellen. Unzählige Firmen haben seit dem Start ihre offenen Lehrstellen Jahr für Jahr auf dieser attraktiven Plattform ausgeschrieben.